Der zweite digitale Jahresbericht des AWO Psychiatriezentrum ist online. Das Jahr 2023 hielt viele schöne Ereignisse für das Haus bereit.
„Alle Fenster im Klinikum A sind neu und schön geworden und geben eine ganz neue Qualität für Patientinnen und Patienten. Ein tolles Projekt, was abgeschlossen wurde und für welches wir viele Fördermittel vom Bund erhalten haben. „
Die Digitalisierung ist und bleibt ein wichtiges Thema im Haus. Weitere Projekte wurden auf den Weg gebracht.
Das Thema „Digitalisierung“ ist in aller Munde. Die sogenannte digitale Transformation erreicht mittlerweile sämtliche Lebensbereiche und macht auch im beruflichen Kontext keinen Halt. So ist diese Entwicklung mittlerweile ein wichtiges strategisches Thema für das Personalmanagement im AWO Psychiatriezentrum. Ziel dabei ist es, alle auf dem Weg der Digitalisierung zu begleiten und fit zu machen. Dazu gehört es auch, für ein Arbeitsumfeld zu sorgen, in dem sich die Beschäftigten wertgeschätzt und wohlfühlen.
„Die Digitalisierung bietet uns große Chancen, Arbeitsprozesse zu vereinfachen und zu verbessern“, erklärt Dennis Berger, Geschäftsbereichleiter Personal. „Gleichzeitig ist es aber zwingend nötig, sowohl digital wenig erfahrene Beschäftigte als auch digitale ,Alleskönner´ auf diesem Weg einzubeziehen und gemeinsam mit der Digitalisierung zu wachsen. Wir dürfen Niemanden vergessen. Hier gilt es eine gute Balance zu finden. Ansonsten können wir als attraktiver Arbeitgeber in der Region nicht mithalten.“
Berger erklärt weiter, dass sich das Personalmanagement auch selbst intensiver mit dem Thema Digitalisierung befassen müsse. „Das Personalmanagement befindet sich seit Jahren auf dem Weg vom reinen Verwalter hin zum aktiven Gestalter von Veränderungen. Wir haben uns selbstkritisch hinterfragt und festgestellt, dass wir nach wie vor sehr viel – insbesondere sehr viel Papier – verwalten. Das bindet und verschwendet Ressourcen – nicht nur natürlicher, sondern auch menschlicher Art.“
Auch beim Personalmanagement stehen nur begrenzte Ressourcen von Kolleginnen und Kollegen bereit, die die notwendigen Tätigkeiten erledigen können. „Als DIMAS-Bereich steht Service für uns an erster Stelle“, sagt Berger. „Diesen können wir nur dann kundenorientiert erbringen, wenn wir für unsere Kunden effektiv und effizient arbeiten. Das heißt, die richtigen Dinge tun und diese richtig tun.“ Das bedeutet, zukünftig papierlos zu werden und Prozesse weiter zu verschlanken.
Einen wichtigen Schritt in diese Richtung machte das Personalmanagment mit der Einführung eines Mitarbeiterportals mit diversen Neuerungen für die Beschäftigten: angefangen vom Wegfall der Papierpost bis hin zum jederzeitigen Zugriff auf die zur Verfügung gestellten Dokumente über den Browser oder die App. „Das Mitarbeiterportal ist das zentrale Tool für unsere Beschäftigten, wenn es um ihr Beschäftigungsverhältnis bei uns geht“, betont Dennis Berger. „Beschäftigte erhalten Zugriff auf ihre Personalakte, in welcher wir Ihnen alle beschäftigungsrelevanten Unterlagen zur Verfügung stellen. Auch die Entgeltabrechnungen werden zentral und jederzeitig abrufbar im Mitarbeiterportal hinterlegt. Darüber hinaus können Beschäftigte uns Unterlagen wie Bescheinigungen, Anträge etc. über das Mitarbeiterportal schnell, einfach und direkt übermitteln. Und das Beste: Der Zugang ist mit den bekannten persönlichen APZ-Zugangsdaten von überall und jederzeit möglich – auch über eine App, die sich jeder bei Interesse freiweillig auf seinem Smartphone installieren kann.“
Mit der Nutzung der Funktionen des Mitarbeiterportals kann künftig jeder Beschäftigte einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten, indem Dokumente über das Portal digital beim Personalmanagement eingereicht
werden. Wie mit jeder Veränderung braucht es Zeit, sich an die neuen Prozesse zu gewöhnen und zu halten. Am Ende können alle profitieren: jeder Beschäftigte und das Personalmanagement.
Die Zentrale Aufnahme hat seit Anfang August 2023 die Möglichkeit, den Patientinnen und Patienten bei der stationären Aufnahme in unserem Haus mit nur einem Gerät die Vitalwerte zu messen.
Während bisher die Pflegekräfte auf den Stationen diesen Part übernommen haben, werden sie künftig diese Werte beim Eintreffen von neuen Patienten auf Station, schon vorliegen haben. „Das Gerät Alviscan kann den Blutdruck, die Temperatur, die Sauerstoffsättigung, den Puls und das Gewicht messen“, erklärt Case Managerin Jacqueline Hautt. „Die Kolleginnen und Kollegen auf Station erhalten dann von uns einen ausgedruckten Bon mit allen gemessenen Werten, die dann nur noch in die Kurve des jeweiligen Patienten eingetragen werden müssen.“
Zunächst war die Nutzung nur auf Probe. „Wir können das Gerät testen“, erklärt die Case Managerin. „Ziel ist es, die Kollegen auf Station damit zu entlasten. Ob es wirklich zu einer Zeitersparnis kommt, wird sich herausstellen.“
Durch das neue Gerät hat sich auch der Aufnahmeprozess geändert. „Bisher war es so, dass die Patienten zu uns gekommen sind, wir alle Daten aufgenommen haben und es dann eine gewisse Wartezeit für die Patienten gab, bis wir ihre Dokumente fertig erstellt haben. Diese Zeit können sie nun sinnvoll überbrücken. Denn bei dem Alviscan handelt es sich um ein Self-Service-Terminal, d.h. die Patienten – zumindest die, die sich dazu in der Lage fühlen – messen ganz eigenständig ihre Werte.“ Im Zuge dessen wurde vor der Zentralen Aufnahme zudem ein Wartebereich eingerichtet, sodass die Patienten nicht mehr im Klinik-Foyer warten müssen.
Im Jahr 2023 stand als große bauliche Maßnahme der Austausch der Fenster im Klinikum A an.
Zudem erhielt das APZ einen neue Website und einen neuen Imagefilm.
Unter dem Motto „Schöne Kostüme überall, wir feiern heute Karneval“ schlängelte sich der rund fünf Kilometer lange Zug des Schoduvels durch die Braunschweig. 129 Wagen, 28 Musikzüge und 4.500 Aktive zogen durch die Straßen und erfreuten so junge und alte Besucher. Auch das AWO Psychiatriezentrum Königslutter war wieder mit den in den AWO-Farben kostümierten Jecken auf dem Wagen „304“ vertreten. Allesamt hatten eine Menge Spaß und warfen fröhlich Kamelle unter die rund 300.000 Besucherinnen und Besucher. Auch das NDR-Fernsehen war live beim größten Karnevalsumzug des Nordens dabei.
Nach monatelanger Arbeit des Teams der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist das AWO Psychiatriezentrum (APZ) Königslutter Anfang November mit einer neuen Website an den Start gegangen. Auch das Personalmanagement des APZ hat sich mit einer neuen Karriereseite dem neuen Layout angeschlossen.
Während auf der allgemeinen APZ-Website die Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige im Fokus stehen, sind auf der Karriereseite die Mitarbeitenden sowie potenzielle neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Zielgruppe. Die Websites haben einen neuen, modernen Aufbau, ist benutzerfreundlich, verständlich, übersichtlich und aktuell.
„Unser Ziel war es, die neue Website so zu gestalten, dass unsere Patienten und deren Angehörige alle wichtigen Informationen rund um ihre Behandlung schnell und kompakt finden“, erklärt Tiana Hońka, Referentin für Social Media Management. „Gleichzeitig möchten wir über die verschiedenen Angebote und Behandlungsmethoden der einzelnen Kliniken informieren.“ Die Darstellung der Spezialisierung und die evidenzbasierte Therapie im APZ sollen in Wort und Bild zum Ausdruck bringen, was die Patientinnen und Patienten
erwarten können. Grundlage der neuen Bildgestaltung war ein großes Fotoshooting. Die neuen Fotos der Website wurden ausschließlich mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses gemacht. „So präsentieren wir nicht nur die Fachkompetenz des Hauses, sondern vermitteln auch ein Gefühl von Vertrauen“, betont Dörte Herfarth, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Auch die Karriereseite des APZ hat ein neues Design erhalten. „Wir haben bei der Gestaltung vor allem Wert auf die Nutzerfreundlichkeit gelegt“, sagt Rike Kutscher, Referentin für Personal-Marketing. „Damit haben wir das Ziel verfolgt, Interessierten ihre Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten im APZ zu vereinfachen. Wir sind zuversichtlich, dass wir, dank der Neuauflage der Karriereseite die Zahl der Bewerbungseingänge steigern können“, ergänzt Anna Simon, Referentin für Personal-Recruiting.
Und nicht nur die beiden Websites sind neu. Im Zuge der Neugestaltung entwickelte das Team der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zudem einen neuen Imagefilm, bei dem sich viele Kolleginnen und Kollegen mit Freude beteiligten. Der Film, der ohne Sprechertext aus bewegten Bildern, Musik und Texteinblendungen besteht, soll vor allem Emotionen wecken wie Vertrauen, Sympathie, Eigenverantwortung, das Gefühl von „sich aufgehoben/verstanden“ fühlen. Und wer kann das besser vermitteln als diejenigen, die im Haus arbeiten.
Das AWO Psychiatriezentrum ist weiter auf der Website www.awo-psychiatriezentrum.de zu finden. Die neue Karriereseite ist unter www.karriere.awo-psychiatriezentrum.de zu finden. Den neue Imagefilm befindet sich gleich auf der Startseite.
23 Schülerinnen und Schüler nutzten den deutschlandweiten Zukunftstag, um sich über die verschiedenen Berufe im AWO Psychiatriezentrum zu informieren. Sie erwartete ein abwechslungsreiches Programm, welches sie zu verschiedenen Stationen in der Klinik führte.
Nach einer kurzen Begrüßung erhielten die Jungen und Mädchen im Alter zwischen 10 und 15 Jahren einen kurzen Überblick über die verschiedenen Kliniken des APZ sowie die möglichen Ausbildungsberufe im Haus. Im Anschluss stellte Psychologin Anna Braun-Menskes das Berufsfeld der Psychologen vor und sprach über die Möglichkeiten der Digitalen Therapie. Dafür brachte sie eine VR-Brille mit, die im Rahmen der Behandlung von Ängsten und Phobien eingesetzt werden kann.
„Die VR-Brille kann in der eigentlichen Behandlung unterstützend eingesetzt werden“, erklärt die Psychologin. „Es gibt verschiedene Szenarien, in denen sich Patientinnen und Patienten erstmal visuell ihren Ängsten stellen können, da sie ja wissen, dass es nicht echt ist.“ Dann konnten die Schülerinnen und Schüler die VR-Brille natürlich auch ausprobieren, was von ihnen ausgiebig genutzt wurde. So konnte sich der eine oder andere seinem Unbehagen gegenüber Spinnen stellen, denn das war es, was sie zu sehen bekamen: eine Vogelspinne auf einem Waschbecken.
Dann ging es weiter in die Berufsfachschule (BFS) Pflege, wo die Auszubildenden des dritten Lehrjahres vier Stationen ausgearbeitet hatten, um den Schülern das Berufsbild der Pflegefachkraft näher zu bringen. BFS-Lehrer Tim Röhrig gab einen kurzen Einblick in die Ausbildung und im Anschluss probierten sich die Schülerinnen und Schüler im Blutdruck, Temperatur und Puls messen sowie bei der Händedesinfektion aus.
Nach dem Besuch in der BFS wurden die Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe ging zur Ergo-therapie, die andere in die Physiomed. Anschließend wurde gewechselt.In der Ergotherapie hatten die Kinder die Möglichkeit, einen Schlüsselanhänger aus Leder zu gestalten. Zusammen mit den Ergotherapeuten Alexander Koleff und Ulrike Mex konnte jeder seinen ganz individuellen Anhänger anfertigen, welchen sie dann mit nach Hause nehmen durften.
In der Sporthalle der Klinik wurde es dann noch sportlich. Physiotherapeutin Angela Rilke führte mit den Gruppen verschiedene Übungen durch, wobei neben der Bewegung auch die Konzentration gefragt war. Den Tagesabschluss bildete ein gemeinsames Mittagessen. Das Feedback der Schüler fiel durchweg positiv aus. „Mir hat es in der Leder-Werkstatt am besten gefallen. Wir konnten unsere eigenen Schlüsselanhänger gestalten und mit nach Hause nehmen“, sagte einer der Schüler. „Ich fand es gut, dass wir bei jemanden den Blutdruck messen konnten“, ergänzte ein anderer. „Der Tag war super abwechslungsreich und ich konnte viel Wissen mitnehmen“, berichtete eine Schülerin im Anschluss.
• Tiere
• Verantwortungsbewusstsein bewertet.
Bereits seit 2019 ist das AWO Psychiatriezentrum Träger des Siegels und hat auch 2023 erfolgreich die Rezertifizierung durchlaufen. Sabine Löffler (Abteilungsleiterin Strategisches Personalmanagement) und Rike Kutscher (Referentin Personalmarketing) haben das AWO Psychiatriezntrum bei der Übergabezeremonie in den Räumlichkeiten der BSVG – Braunschweiger Verkehrs-GmbH vertreten und die Urkunde entgegengenommen.
Im Juni 2022 hat das APZ von der „Zukunft Umwelt Gesellschaft“ (ZUG) des Bundesumweltministeriums eine Fördersumme über 5,2 Millionen Euro für den Einbau neuer Wärmeschutzfenster und Fassaden-Beschattungsanlagen für das Klinikum A bewilligt bekommen. Nach 3830 Arbeitsstunden wurden die Baumaßnahmen und der Austausch von 317 Fenstern beendet – ein Kraftakt, der von allen Beteiligten mit viel Engagement gestemmt wurde.
„Der Austausch leistet einen sehr guten Beitrag, dass die Raumtemperatur in den Patientenzimmern deutlich niedriger sein werden“, erklärt APZ-Geschäftsführer Thomas Zauritz. „Das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten in den Sommermonaten wird verbessert und im Winter trägt die Maßnahme dazu bei, weniger Energie zu verbrauchen. Die Sicherheit der Fenster wird erhöht und langfristige Wartungskosten werden gesenkt.“
Doch wie konnte ein so großes Projekt im laufenden Stationsbetrieb umgesetzt werden? „Der Schlüssel zur Machbarkeit lag in der stationsweisen Schließung der Bereiche“, erklärt Stefan Knillmann, Geschäftsbereichsleiter Gebäude und Versorgung. „Nur so konnten wir dem Auftragnehmer die notwendige Flexibilität in der Ausführung geben. Zeitweilig haben mehr als 20 Handwerker parallel arbeiten können oder müssen. Das gab uns dann zu Beginn schnell die Sicherheit, das Ziel auch erreichen zu können.“ Denn der Fördermittelbescheid gab vor, die Baumaßnahmen innerhalb von sechs Monaten umzusetzen.
Doch so einfach wie eine teilweise Schließung von Stationen klingt, war es natürlich nicht. „Die Sperrung führte zu einem großen Stationstetris über alle Etagen und Bereiche von Klinik A hinweg“, betont Knillmann. „Doch die Bauabteilung, das Facility Management und die Pflege arbeiteten hier Hand in Hand und so konnten wir dieses Projekt meistern und in der Zeit umsetzen.“
„Es war ein sehr sportlicher Zeitplan, aber wir sind unglaublich froh über dieses tolle Projekt. Komfort für die Patientinnen und Patienten gesteigert, Wärmeschutz und Sicherheit verbessert, Wartung reduziert und gut sieht es auch noch aus. Ohne die außerordentlich gute und tatkräftige aber auch fordernde Umsetzung durch die hausinternen und externen Baufachleute, hätte dieses Projekt nicht zu einem so tollen Erfolg geführt werden können. Ohne die Fördermittel von der ZUG auch nicht. Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement recht herzlich“, lobt Thomas Zauritz abschließend.
Bei Depressionen gibt es meist nicht die eine, eindeutige Ursache, die zu der Erkrankung geführt hat. Depressionen werden von vielen Faktoren beeinflusst. Aufgrund dieser multifaktoriellen Beschaffenheit ist auch häufig eine komplexe Behandlung mit verschiedenen Komponenten notwendig. Dies bietet das AWO Psychiatriezentrum und zählt nach der diesjährigen Auswertung des Magazins Stern und dem unabhängigen Rechercheinstitut MINQ bei der erfolgreichen Behandlung von Depressionen zu den besten in ganz Deutschland.
In die Komplexbehandlung der Depression werden verschiedene Faktoren einbezogen: körperlich-medizinische Aspekte, die aktuelle Lebenssituation, der Umgang mit den Symptomen sowie Faktoren, die mit der Persönlichkeit und der biografischen Entwicklung zusammenhängen. In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des AWO Psychiatriezentrum stehen psychotherapeutische Ansätze im Vordergrund der Behandlung. Diese werden ergänzt durch individuell abgestimmte psychopharmakologische und sozialarbeiterische Maßnahmen sowie ein vielfältiges Angebot an Bewegungs- und Kreativtherapien. So entsteht in Abstimmung mit allen Beteiligten ein integriertes psychosomatisches Gesamtbehandlungsangebot, das ganz auf die individuelle Problemsituation abgestimmt ist. Hierdurch können Patientinnen und Patienten schrittweise Ihre Probleme lösen, Bewältigungsstrategien trainieren und schließlich wieder in das Leben hineinfinden. „Wir freuen uns, dass das AWO Psychiatriezentrum und die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie zu den ausgezeichneten Kliniken gehört“, sagt die Chefärztin der Psychosomatischen Klinik Dr. Isabelle Lang-Rollin. „Eine Behandlung in einem Krankenhaus ist aber erst der zweite Schritt und kommt erst dann zum Tragen, wenn eine Behandlung durch den Hausarzt oder Facharzt oder eine ambulante Psychotherapie nicht mehr ausreichen.“
Wenn Sie an Depressionen leiden und weitere Informationen brauchen, bietet zum Beispiel das Netzwerk Depression Braunschweig Notfallkontakte zu Krisendiensten, Adressen von Beratungsstellen und Fachärzten sowie allgemeine Informationen zu Depressionen (www.netzwerk-depression-braunschweig.de).
Die Digitalisierung schreitet auch im Bereich der Berufsfachschule Pflege voran. Anfang des Jahres erhielten die Auszubildenden iPads überreicht.
Zudem wurde die Schule ausgezeichnet.
„Damit haben wir nicht gerechnet. Das war eine echte Überraschung“, freuten sich am vergangenen Dienstag Victoria Witte, Jolina Wallbaum und Seda Yerli, alles Auszubildende zur Pflegefachkraft im ersten Ausbildungsjahr im AWO Psychiatriezentrum (APZ) Königslutter. Was sie meinen: Gemeinsam mit den anderen Auszubildenden des ersten und zweiten Lehrjahres erhielten sie für die Zeit ihrer Ausbildung iPads überreicht. „Alle neuen Auszubildenden, die künftig hier bei uns im APZ beginnen, werden mit einem iPad ausgestattet“, erklärt Philipp Loof aus dem Personalmanagement. Zunächst erhalten alle aktuellen Auszubildenden aus der Verwaltung und der Berufsfachschule Pflege die digitale Unterstützung. „Zum einen wollen wir damit die Attraktivität der Ausbildung hier bei uns im Haus steigern. Zum anderen ist das Thema Digitalisierung ein Handlungsfeld unserer Personalstrategie. Die Digitalisierung schreitet in allen Bereichen des APZ immer weiter fort und nun eben auch in der Ausbildung“, betont Loof. Ergänzend zu der modernen Ausstattung in der Berufsfachschule wird nun auch der Unterricht noch digitaler.
Gemeinsam mit dem Geschäftsbereichsleiter der IKT, Björn Seelhorst, und Schulleiterin Heike Schneider, überreichte Loof den Auszubildenden die iPads. „Wir freuen uns, dass wir künftig die iPads in der Schule und im Stationsalltag benutzen können“, sagt Jolina Wallbaum. Und Seda Yerli ergänzt: „Dadurch wird nicht nur das Arbeiten in der Schule übersichtlicher, sondern hilft auch bei der Recherche und der Ausarbeitung von Präsentationen.“
Der Pflegeberuf ist sehr anspruchsvoll und es kommt zu Situationen, in denen vor allem Auszubildende, aber auch Mitarbeitende einen Ansprechpartner benötigen. Ganz egal ob bei Fragen oder Problemen, die Praxisanleiterinnen und -anleiter sind da die beste Anlaufstelle.
Seit Anfang 2023 haben gibt es sie im Haus: sechs hauptberufliche Praxisanleiterinnen und -anleiter „Wir sind unabhängige Ansprechpartner für sämtliche Anliegen und Probleme der Azubis – und aller Kollegen“, erzählt Stefan Heider. „Wir können immer angesprochen werden. Wir haben aber auch einen Sprechstunde.“
„Die Praxisanleiter sind ein wichtiger Baustein in der Ausbildung, denn vieles kann man nur auf Station in der Praxis anleiten“, berichtet Heider. So bringen sie den Auszubildenden u.a. den Umgang mit Krisenpatienten, speziell suizidalen und welchen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung näher. Sie erläutern die Inhalte der Akutpsychiatrie und „es ist ganz viel Pädagogik dabei. Wie verhalte ich mich? Warum hat sich der Patient so verhalten? Wie gehe ich damit um?“, erläutert der Praxisanleiter.
Um die theoretischen Inhalte gezielt anwenden zu können, gibt es mit den Praxisanleitern zusammen Einzelanleitungen wie beispielsweise bei der Mobilisation am Krankenbett. Zudem führen die Praxisanleiter Gespräche mit den Leitungen der einzelnen Stationen und besprechen Pflegeplanungen, „das klappt manchmal nicht so wie es soll und wir wollen den Auszubildenden vermitteln, wie wichtig das ist“, erklärt er.
Darüber hinaus werden Patientengruppen geplant und durchgeführt. Das sind einige der vielen Aufgaben, die die Praxisanleiter bewältigen müssen.
Erst im Mai 2023 wurde das AWO Psychiatriezentrum Königslutter nach einer Umfrage des Braunschweiger Ausbildungsmagazins „Raketenstart.mag“ und des Marktforschungsinstituts „Trendence“ zum attraktivsten Ausbildungsunternehmen im Bereich Pflege in der Region gekürt. Zum Ende des Jahres folgte die nächste Auszeichnung für die Berufsfachschule (BFS) Pflege: die Auszeichnung für besonders verlässliche Ausbildung 2023 in der Kategorie Pflege vom Niedersächsischen Kultusministerium.
Bereits zum siebten Mal lobte das Kulturministerium diese Auszeichnung aus. In diesem Jahr standen neben den alljährlichen Kriterien wie z.B. Anzahl der Auszubildenden, Erfolg in der Ausbildung oder regionales und soziales Engagement, der Umgang mit der Digitalisierung im Rahmen der Ausbildung im Fokus. Und mit ihrer Bewerbung überzeugte die BFS Pflege das Kultusministerium.
„Gerade im Bereich der Digitalisierung stehen wir vor neuen Herausforderungen“, betont BFS-Leiterin Heike Schneider. „Wir müssen uns auf neue Generationen einstellen und schauen, wie sie lernen und welche digitalen Formate sie dazu brauchen. Die Bedürfnisse und Bedarfe haben sich in diesem Bereich total geändert.“ Dies scheint der Berufsfachschule gelungen zu sein. „Das Ergebnis der Umfrage war schon eine positive Rückmeldung der Auszubildenden. Die Auszeichnung des Kultusministeriums jetzt zeigt uns, dass wir auch pädagogisch und didaktisch auf dem richtigen Weg sind“, freut sich Schneider. Mit ihr freut sich APZ-Pflegedirektorin Grit Hesse: „Das ist ein besonderes Feedback von außen für unsere Mitarbeitenden in der BFS. Sie haben in der vergangenen Zeit so viel Engagement und Leidenschaft da reingesteckt, Prozesse in Frage gestellt, Ideen kreierte, Methoden umgestellt, um ein Alleinstellungsmerkmal der Schule zu entwickeln. Und das ist ihnen sehr gut gelungen.“ Die Bedeutung der BFS und deren Lehrkräfte sei nicht hoch genug zu werten, betont Hesse, „sie sind existenziell für uns als Krankenhaus.“
Den hohen Stellenwert unterstreicht das Kulturministerium mit seiner Auszeichnung: „Sie sind ein besonders gutes Beispiel für Qualität und Kontinuität in der Ausbildung. Sie unterstützen Ihre Auszubildenden nach Kräften fachlich und auch menschlich. Sie wissen, dass Ausbildung viel mehr ist als lediglich die Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfs. Sie tragen dazu bei, dass regionale Infrastruktur erhalten bleibt und Jugendlichen in der Nähe eine berufliche Perspektive geboten wird“, schreibt Ministerialdirigentin Melanie Walter in dem Glückwunschschreiben.
Die Welt steckt voller inspirierender Geschichten, die einen dazu anregen, über sich hinauszuwachsen und Wertvolles zu tun. Ein Zeitungsartikel in der Braunschweiger Zeitung über die bedeutsame Rolle der Stammzellenspende für Menschen, die auf eine lebensrettende Transplantation angewiesen sind, veranlasste die Auszubildenden der Berufsfachschule Pflege des AWO Psychiatriezentrum Königslutter dazu, eine Typisierungsaktion durchzuführen.
Der Artikel berichtete über einen ehemaligen Auszubildenden des APZ, der nach seinem Examen erkrankte und nun möglicherweise auf eine Stammzellenspende angewiesen ist. „Eine Geschichte, die unsere Auszubildenden besonders berührte“, berichtet Heike Schneider, Leiter der Berufsfachschule. „Sehr schnell stellte sich heraus, dass viele Mitschüler noch nicht registriert sind. Das wollten wir ändern.“
Marlon Traut, Auszubildender im 3. Kurs, engagiert sich bereits seit einiger Zeit zum Thema Organspenderausweise und Blutspende und hat dieses Thema sofort aufgegriffen und bei der Planung und Durchführung einer Typisierungsaktion unterstützt. Dabei stellte Elke Menzel-Schäfer, Ehrenamtskoordinatorin vom DRK Kreisverband, schnell und unkompliziert das benötigte Material zusammen.
„Nach der Kontaktaufnahme mit unserem ehemaligen Azubi wurde, um eine unnötige Ansteckung zu vermeiden, ein Treffen via Zoom vereinbart. Mit viel Einfühlungsvermögen und großer Offenheit stellte sich Hubertus Meyer in seiner ehemaligen Pflegeschule den Auszubildenden der drei Kurse vor“, erzählt Heike Schneider.
Das Feedback war sehr positiv. „Er teilte uns viele Informationen über sein Krankheitsbild mit. Es war beeindruckend zu sehen, wie engagiert und informiert er war, und wie er uns alle mit seinem Wissen über die Erkrankung, Therapiemöglichkeiten, Stammzellenspende und ihre Wirkung aufklärte. Über eine App konnten Fragen gestellt werden, die Hubertus sehr offen und verständlich beantwortete. Er hat Metaphern verwendet, das machte es einfacher es zu verstehen. Das kennenlernen von Hubertus hat mir gezeigt wie wichtig es ist zu spenden und sich registrieren zu lassen“, berichtet die Schulleiterin.
Diese Geschichte habe die Auszubildenden zum Nachdenken gebracht und sie dazu inspiriert, ihre eigene Verantwortung zu reflektieren und wahrzunehmen.
„Es ist wichtig, dass wir alle uns bewusst machen, wie viel Macht und Einfluss wir in unseren Händen halten. Die Geschichte des ehemaligen Auszubildenden hat gezeigt, dass jeder von uns die Möglichkeit hat, etwas Wichtiges zu bewirken, wenn wir uns dafür einsetzen.
Zusammengefasst können wir durch unser Engagement für Typisierungen und Blutspenden wirklich einen Unterschied machen. Es ist eine Möglichkeit, Leben zu retten. Jede einzelne zählt!“
Das sportliche Aushängeschild des APZ sind die RunAWOs, die mittlerweile das Haus auch über die Region hinaus erfolgereich vertreten und tolle Ergebnisse erzielen.
Reif für die Insel: Nach drei Jahren Corona-Pause fand im März endlich der legendäre Sylt-Lauf wieder regulär statt. Ein kleines Jubiläum, denn es war der 40. Sylt-Lauf. Auch die RunAWOs waren mit am Start. Um 10 Uhr fiel der Startschuss und vier Läuferinnen vom AWO Psychiatriezentrum fieberten diesem entgegen. Am Start waren: Angela Rilke, Jenny Sluka, Irene Tarant und Gundula Wilke. Insgesamt liefen ca. 1400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit. Ein begeistertes Publikum feuerte die Läuferinnen und Läufer über 33,333 km an. Die Strecke war in diesem Jahr etwas verändert: Start war in List. Sie führte entlang einer wunderschö-ne Dünenlandschaft über die alte Listlandstraße zur ehemaligen Inselbahnstraße, durch Kampen und Weningstedt in Richtung Westerland. Nach etwas mehr als 18 km ging es über die Westerländer Strandpromenade, bei der die meisten Zuschauer waren. Bei Sonnenschein und leichten Gegenwind führte uns der Weg schließlich nach Hörnum zum Zieleinlauf.
Nach dreijähriger Corona-Pause fand endlich wieder eine beliebte und traditio-nelle Sportveranstaltung statt: der Behördenstaffelmarathon um den Ölper See in Braunschweig.
Mit dabei waren zwei Staffeln der RunAWOs vom AWO Psychiatriezentrum. Der Startschuss fiel 15.30 Uhr. Es gingen 74 Staffeln mit 521 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf die Strecke. Wetter und Stimmung waren hervorragend.
Für das APZ starteten: Annemarie Bartsch, Tanja Dinse, Daniel Dippe, Anja Kammel, Stephanie Reimann, Jenny Sluka, Silke Schweigel, Irene Tarant, Tobias Vellguth, Dorit Wellmann, Gundula Wilke und Thomas Zauritz.
Eine Staffel landete auf den 24. Platz, die zweite kam mit dem 73. Platz ebenfalls über die Ziellinie. Es war ein heißer Tag, um die 30 Grad. Das hat aber keinen RunAWO davon abgehalten, zu starten. Auch unsere neuen Mitläuferinnen und Mitläufer Daniel Dippe und Silke Schweigel gaben alles auf der knapp 6 km langen Strecke und sind überglücklich im Ziel angekommen.
In diesem Jahr findet der 20. Behördenstaffelmarathon statt. Ein Jubiläumslauf auf dem die RunAWOs sich jetzt schon freuen, weil es immer wieder eine schöne Teamveranstaltung ist
Die RunAWOS haben dem letzten Sonntag im Oktober entgegengefiebert – denn da finden traditionell die Braunschweiger Lauftage statt.
Mehr als 1200 Läufer waren auf der Strecke und die RunAWOs waren bei allen Disziplinen – Halbmarathon, 10 und 5 km – vertreten.
Vorher gab es wieder viele Fragen: Wo parken wir? Wo lassen wir unsere Sachen? Wann und wo können wir die Startunterlagen holen? Mit den Fragen stieg die Aufregung, die uns vor jedem Lauf kribbeln lässt. Und dann löst sich immer alles in ein Wohlgefühl auf – denn auch dieses Mal hatten wir liebe Begleitung, die auf unsere Sachen aufgepasst und die Läufer für Fotos und zum „Antreiben“ begleitet haben.
Das Wetter hätte nicht besser sein könne: herbstlich mild, kein Regen, nicht zu heiß. Es wurden wieder gute Zeiten erlaufen, jede und jeder hat sein Bes-tes gegeben – ein schöner Tag für die RunAWOs