Besuch vom AWO Bundespräsidiumsvorsitzenden Michael Groß
Besuch vom AWO Bundespräsidiumsvorsitzenden Michael Groß

Besuch vom AWO Bundespräsidiumsvorsitzenden Michael Groß

Der Bundespräsidiumsvorsitzende der AWO, Michael Groß, machte auf seiner derzeitigen bundesweiten Sommertour durch die Einrichtungen der AWO auch Halt im AWO Psychiatriezentrum Königslutter, um sich über die Kliniken und deren Belange zu informieren.
Begleitet wurde er dabei vom Vorstandsvorsitzenden des AWO Bezirksverbandes
Braunschweig, Rifat Fersahoglu-Weber, der Präsidiumsvorsitzenden der AWO
Bezirksverbandes Braunschweig, Gabriele Siebert-Paul, dem Referenten für Gesundheit beim Bundesverband, Sebastian Gottschall, dem stellvertretenden Präsidiumsvorsitzenden des AWO Bezirksverbands Braunschweig und Bürgermeister von Königslutter, Alexander Hoppe sowie dem neuen Verbandssekretär des AWO Bezirksverbandes Braunschweig, Julien Schneider.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen führten APZ-Pflegedirektorin Grit Hesse,
Geschäftsbereichsleiter Finanzen und Controlling Marius Schachta und leitende Ärztin
Christiane Stein – in Vertretung für die urlaubsbedingt abwesenden Geschäftsführer Thomas Zauritz und dem Ärztlichen Direktor Dr. M.-Zoalfikar Hasan – die Gäste über das Gelände.
Eine Station dabei war das Mahnmal „Weg der Besinnung“ im Schatten des Doms.
Anschließend gab Marius Schachta im Festsaal einen Überblick über die Daten und Fakten des Hauses und verschiedenen Herausforderungen, denen sich das APZ zu stellen hat. Im Fokus standen dabei u.a. die Themen Fachkräftemangel und die PPP-Richtlinie (Richtlinie zur Personalausstattung in Psychiatrie und Psychosomatik), die die personelle Ausstattung psychiatrischer Kliniken regelt. Das Kernelement dieser Richtlinie sind verbindliche personelle Mindestvorgaben in Verbindung mit Sanktionen zu der Frage, mit wieviel therapeutischen Personal Einrichtungen mindestens ausgestattet sein müssen, jedoch ohne gleichzeitig die dafür erforderliche Finanzierung des Personals über die Krankenkassen sicherzustellen.
Können die Vorgaben nicht eingehalten werden, kann es teuer für die Einrichtung werden, sodass Kliniken zur Vermeidung von Sanktionen in die Situation gebracht werden Leistungen abzubauen. Konsequenz: Fallen z.B. Fachkräfte aus, könnte es kurzfristig zu Schließungen z.B. von Tageskliniken kommen, Patienten könnten nicht behandelt werden. Mit der Richtline geht auch eine enorme Bürokratie einher, die viele klinische Mitarbeiter in ihrer Arbeit mit den Patienten behindert.                                 Eine weitere Konsequenz, die das APZ aufgrund dieser Richtlinie schon zu spüren bekommen hat, ist ein Projekt in Wolfsburg, dass aufgrund der Vorgaben vorerst auf Eis gelegt werden musste. „Geplant war in Wolfsburg, u.a. gemeinsam mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst und weiteren ambulanten Anbietern, ein großes interdisziplinäres Zentrum für seelische Gesundheit zu schaffen. Es wäre das erste dieser Art in ganz Niedersachsen geworden“, berichtete Christiane Stein. Doch aufgrund der befürchteten Konsequenzen bzgl. der PPP Richtlinie wurde das Projekt zurückgestellt. „Wir sind bestrebt, die Betreuung von Patienten weiter auszubauen, werden dabei aber von der Richtlinie ausgebremst – und dass bei steigendem Bedarf“, ergänzt Marius Schachta. „Dieses Thema sollte eine wichtige Aufgabe für den AWO Bundesverband sein, um dazu zu lobbyieren“, betonte Vorstandvorsitzender Fersahoglu-Weber.

Trotzdem blicke das APZ dabei positiv in die Zukunft, „denn wir sind, trotz der
Herausforderungen, gut vorbereitet“, betont Christiane Stein. „In unserem Haus wurde
rechtzeitig begonnen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, Lösungen zu finden. Das wir so gut aufgestellt sind, ist der guten Arbeit und der Zusammenarbeit der Kolleginnen und Kollegen verschiedener Abteilungen zu verdanken.“ Dem könne man nur zustimmen, sagt Fersahoglu-Weber. „Da muss ich dem APZ ein Kompliment aussprechen, wie gut die unterschiedlichen Bereiche, Ärzte, Pflege, Verwaltung, zusammenarbeiten. Das ist ein wirklicher Erfolg.“
Weitere Themen, die angesprochen wurden, waren u.a. die bereits abgeschlossenen und geplanten baulichen Maßnahmen des APZ sprach Schachta, hier u.a. über den Neubau der Gerontopsychiatrie und der neuen Stationen für die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie.
Während des Vortrages und dem anschließenden Stationsbesuch zeigten sich die Gäste sehr interessiert, stellten Fragen und gingen in den Austausch. „Ich habe heute wirklich sehr viel dazu gelernt“, sagte AWO-Präsident Michael Groß am Ende des Besuches, „und bin sehr dankbar für Ihren ausführlichen Bericht.

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