Demokratie jetzt – das APZ ist mit dabei
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Demokratie jetzt – das APZ ist mit dabei

Seit Mitte Januar sind hunderttausende Menschen auf den Beinen, um sich für den Erhalt unserer Demokratie einzusetzen und sich gegen das Erstarken rechtsradikaler, fremdenfeindlicher und antidemokratischer Kräfte wie der AFD auszusprechen. Viele Mitarbeitende des AWO Psychiatriezentrum waren ebenfalls dabei, um ein Zeichen zu setzen und deutlich zu machen, dass wir die Mehrheit der Gesellschaft sind und für unsere Demokratie einstehen und kämpfen.

Wie steht das AWO Psychiatriezentrum zur politischen Lage:
In unserem Leitbild geht es u.a. um Toleranz, Freiheit und die Menschenwürde. Dies verträgt sich nicht mit einer totalitären, freiheitsbedrohenden und nationalistischen Politik, die uns droht, wenn rechtsgerichtete, rechtspopulistische oder faschistische Parteien in unserem Land die Oberhand gewinnen. Wie schnell demokratische Rechte eingeschränkt, Medien und Justiz antidemokratisch umgebaut werden, wenn Antidemokraten demokratische Mehrheiten erringen, kann man unter anderem in Polen, Ungarn oder noch schlimmer in Russland sehen.

Es wird versucht, mit allen legalen und illegalen Mitteln die demokratischen Rechte der Bevölkerung einzuschränken und die Meinungsfreiheit zu beschränken. Es geht um Agitation und letztlich um einen langfristigen Machterhalt. Bei abweichender Meinung finden Zensur, Repression und Ausgrenzung statt. Niemand kann davor sicher sein.

Wir als AWO Psychiatriezentrum stehen für eine demokratische, offene, pluralistische, freiheitliche und tolerante Gesellschaft. Wir wollen uns unsere demokratischen Rechte nicht wegnehmen lassen und stehen dafür ein. Wir lehnen antisemitische, ausländerfeindliche, intolerante und hassschürende Haltungen strikt ab. Zu welchen schrecklichen Taten Intoleranz, Nationalismus und Faschismus führen können, sehen gerade wir aus dem APZ sehr schmerzlich, wenn wir unser Mahnmal zur Euthanasie „Weg der Besinnung“ besuchen.

Bei allen unterschiedlichen Meinungen und Haltungen zu den großen Fragen unserer Gesellschaft, die wir legitimer Weise alle haben (dürfen), macht es fassungslos, wie viele Stimmen gesichert rechtsextremistische Parteien wie die AFD bei Wahlen zu bekommen drohen. Es ist beängstigend, in welche Richtung Teile unserer Gesellschaft sich aktuell bewegen. Wer von uns möchte in einem Land leben, welches von rechtsextremistischen Politikern mit Naziparolen regiert wird?

Daher stellt sich die Frage, was können wir dagegen tun, gemeinsam – aber auch jeder einzelne? Sicher ist es ein guter und richtiger Schritt, auf Demonstrationen zu zeigen, dass wir – die Mehrheit – anders denken und solche Haltungen und Parteien ablehnen.

Wir als Mitarbeitende des AWO Psychiatriezentrum bemühen uns darum, im Alltag mit unseren Freunden, Familienangehörigen und anderen Gesprächspartnern in die Diskussion zu kommen, wenn der AFD nach dem Munde geredet wird. Es beginnt im „Kleinen“! Hier gelingt es vielleicht am ehesten, Menschen zu bewegen, zu überzeugen, trotz aller vorhandenen Probleme trotzdem nicht die Rattenfänger mit den einfachen Antworten zu wählen. Letztlich entscheiden wir aber in einer Demokratie über die Wahlen. Insofern kommt es darauf an, dass wir: 1. alle wählen gehen, solange wir noch die Wahl haben. Und 2. nur eine Partei wählen, die gesichert demokratisch ist. Einige Plakate, die bei den Demonstrationen gezeigt wurden, drücken genau dies aus: „Wenn ihr keine Nazis sein wollt, dann wählt auch keine!“

Man kann legitimer Weise unterschiedliche Haltungen und Wege in der Bewältigung der Klimakrise, der Flüchtlingskrise, den Schwerpunkten bei der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes usw. für richtig halten. Das ist Demokratie. Für das AWO Psychiatriezentrum ist eines aber klar und in unserem Leitbild verankert: Nationalismus, Abschottung, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und alle anderen Hassbotschaften führen für uns nicht zu einer besseren Welt. Das haben sie in der Geschichte noch nie. Sie führen zu Unfreiheit, Einschüchterung, schlechteren Lebensbedingungen für uns alle.

Mit diesen Haltungen unseres Hauses möchten wir gemeinsam weiter für den Erhalt unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung kämpfen. Es tut mehr Not denn je und es kommt nicht alles von allein, es kommt auf jeden von uns an.

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