Projekt Schulstation: Pflegefachschüler übernehmen die Führung

Wir setzen großes Vertrauen in unsere Auszubildenden

Das AWO Psychiatriezentrum hat das innovative Projekt „Schulstation“ zum zweiten Mal durchgeführt, dieses Mal mit einer Erweiterung. In diesem Jahr wurde das Projekt auf zwei Stationen ausgeweitet, darunter eine beschützende Station. Diese Erweiterung verdeutlicht die Relevanz und den Erfolg des Programms im psychiatrischen Bereich, wo derartige Initiativen eher selten sind.

Die Auszubildenden der Berufsfachschule Pflege hatten die besondere Chance, ihre künftige Berufswelt aus einer umfassenderen und eigenständigeren Perspektive zu erleben. Vor dem eigentlichen Projekt absolvierten sie eine intensive Einarbeitungswoche, die sie optimal auf ihre bevorstehenden Aufgaben vorbereitete.

Die Planung und Umsetzung des Projekts wurde von der Berufsfachschule Pflege ge- und durch die Pflegedirektorin Grit Hesse sowie den Stationsleitungen begleitet. Die Auszubildenden wurden sowohl im Unterricht als auch durch erfahrene Praxisanleitende gründlich auf ihre Rolle vorbereitet. Diese sorgfältige Vorbereitung trug maßgeblich zum Gelingen des Projekts bei.

Während des Projektzeitraums organisierten und betreuten die angehenden Pflegefachkräfte die Stationen eigenständig. Diese praktische Erfahrung vermittelte ihnen einen realistischen Einblick in die Anforderungen und Verantwortlichkeiten ihres künftigen Berufs. Trotz der großen Herausforderungen bewältigten die Auszubildenden ihre Aufgaben erfolgreich, was die Qualität ihrer Ausbildung und ihr persönliches Engagement unterstrich.

Im Projekt setzten die Auszubildenden theoretisches Wissen zu psychiatrischen Krankheitsbildern erfolgreich in die Praxis um und stärkten ihre Selbstständigkeit. Die Teilnehmenden lobten besonders den großen Freiraum für eigenverantwortliches Arbeiten. Die hohe Entscheidungsfreiheit förderte ihr Selbstvertrauen. „Wir haben viel dazu gelernt, vor allem haben wir gesehen, was eine Fachkraft wirklich alles leistet“, betont Michelle Schäfer, einer der Pflegefachschülerinnen. 

Auch die Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team wurde als sehr positiv beschrieben und gestaltete sich harmonisch und unterstützend. „Das hat mir besonders gefallen, wir konnten die Kolleginnen und Kollegen immer Fragen stellen und wir haben uns toll unterstützt gefühlt“, sagt Schülerin Malin Schmidt. Gerade für die Mitarbeitenden der Station 31 waren es zwei herausfordernde Wochen, nahmen sie doch das erste Mal am Projekt teil. „Wir mussten uns erst daran gewöhnen, uns zurückzuhalten“, berichtet Marita Bock, Stationsleitung der 31. „Es war viel Arbeit, aber es ist wirklich gut gelaufen und ich hoffe, wir haben die Gelegenheit nutzen können, die Auszubildenen nicht nur für den Beruf, sondern vielleicht auch für die Arbeit auf unserer Station zu begeistern.“

Die praxisnahen Erfahrungen wurden als ideale Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen und den späteren Berufsalltag geschätzt. Nach Abschluss des Projekts ziehen die Teilnehmer ein durchweg positives Resümee. „Wir sind geschafft, aber unglaublich stolz auf das, was wir geleistet haben“, berichtet eine Auszubildende. Dieses Gefühl des Stolzes ist mehr als berechtigt.

Die abschließende intensive Reflexion wird dazu beitragen, das Projekt in den kommenden Jahren weiter zu optimieren. Dank der Rückmeldungen aller Akteure werden im nächsten Jahr weitere Verbesserungen umgesetzt, um das wegweisende Projekt noch effektiver zu gestalten.
Das erfolgreiche Projekt unterstreicht die Bedeutung praxisnaher Ausbildung im Pflegebereich. Es zeigt, dass Vertrauen in die Fähigkeiten der Auszubildenden und die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, zu beeindruckenden Ergebnissen führen können. Die Krankenhausleitung und das Ausbildungsteam können stolz auf den Erfolg dieses innovativen Ausbildungskonzepts sein. Das Projekt „Schulstation“ im AWO Psychiatriezentrum demonstriert eindrucksvoll, wie innovativ und praxisnah die Ausbildung gestaltet werden kann – auch und gerade im psychiatrischen Bereich.