Virtual-Reality-Therapie (VR-Brille)

Virtual-Reality-Therapie

Mit Virtual Reality gegen die Angst

Man kann es sich kaum vorstellen, aber VR- Brillen gibt es bereits seit über 30 Jahren. Meist denkt man dabei an Gamer, die den ganzen Tag in einer Online-Welt abtauchen. Doch seit 25 Jahren (ebenfalls kaum vorstellbar) werden VR- Brillen auch zunehmend im Gesundheitssektor erforscht. Und die Forschungslage ist eindeutig: VR-Brillen helfen auch bei Angststörungen und Phobien.

Der volle Bus, der dunkle Parkplatz, die lange Supermarktschlange: All das können für viele Menschen mit Angststörungen und Panikattacken schwierige Situationen im Alltag sein. Die bewährte Verhaltenstherapie ist eine Methode, mit der Betroffene ihre Krankheit am schnellsten in den Griff bekommen, wenn sie sich ihren Ängsten stellen – in therapeutischer Begleitung. Deshalb werden diese Expositionen auch von der Behandlungsleitlinie für Psychotherapeuten empfohlen.

Die Vorteile einer VR-Brille zur Durchführung von Expositionen, also zur Behandlung solcher Ängste liegen auf der Hand:

  • Erhöhte Bereitschaft sich seinen Ängsten zu stellen
  • Es können Szenarien vorab „geübt“ werden bevor man in die echte Exposition geht
  • Sichere und anonyme Umgebung in der Klinik
  • Geringer logistischer und finanzieller Aufwand (z.B. Flugangst)
  • Erleben von Situationen, die nicht so leicht zu erstellen sind (z.B. große Menschenmengen, Dunkelheit, Erbrechen etc.)

Eine weitere wichtige Funktion dieser Brille ist die Entspannungsfunktion. Wer sich in einer seelischen Krise befindet, braucht unbedingt Ruhe und Entspannung. Eine VR-Brille bietet verschiedene Arten diese Entspannung herbeizuführen. Durch ein begleitetes Atmen, durch Anschauen von Polarlichten zu klassischer Musik oder durch einen virtuellen Spaziergang am Strand. Die virtuelle Welt macht es möglich. Virtual Reality ist ein innovatives Werkzeug, das Abwechslung und Erfolgserlebnisse in die Therapiestunde bringen kann.

Da wir als Klinik neue Methoden begrüßen und Digitalisierung vorantreiben wollen, führt die Koordinatorin für Digitale Therapie verschiedene Testphasen durch, um für unsere Psychologen und Psychologinnen die passende VR-Brille zu finden.

Unser Ziel ist dabei im Laufe nächsten Jahres therapeutische VR-Brillen sowohl in der vollstationären Klinik in Königslutter als auch in den Tageskliniken zur Verfügung zu stellen, sodass die Patienten und Patientinnen eine abwechslungsreiche und moderne Behandlung bei uns erhalten können.        

Wie wir uns entscheiden und wie wir die VR-Brille implementieren werden, erfahren Sie ebenfalls hier auf unserem Blog.

Inhaltsübersicht dieser Seite
Portrait Anna Braun-Menskes
Anna Braun-Menskes
Koordinatorin für digitale Therapie
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