Krisenstation
Was ist eine Krise und wie wird sie behandelt?
Mit Krise beschreiben wir eine Situation, in welcher der größte Teil der psychischen Energie eines Individuums und eventuell auch seines Umfeldes auf die Bewältigung einer außerordentlichen Herausforderung gerichtet ist. Es zeigen sich Stress und allenfalls eine Verschlimmerung einer vorbestehenden psychischen Störung.
„Alle Störungen kognitiver und emotionaler Prozesse, die ein unverzügliches therapeutisches Handeln erfordern, werden als psychiatrische Notfälle bezeichnet, ohne dass der Zustand immer akut lebensbedrohlich ist.“ (Brünne, 2000). Dazu können Delir (Alkohol, Drogen, Delir bei Demenz), schwere Intoxikation (Alkohol, Drogen), hochgradige Erregtheit oder eine beabsichtigte oder erfolgte suizidale Handlung gehören. Eine Krisensituation, je nach Schweregrad können auch plötzliches bizarres Verhalten (bei Demenz oder Schizophrenie), hohe Erregtheit bei gleichzeitiger „Nicht-Erreichbarkeit“ der Person (z.B. im Partnerschaftskonflikt), Suizidpläne und -vorbereitung oder mittelgradige Intoxikationen beinhalten.
Welche Faktoren sollten vorliegen?
Wenn folgende Faktoren vorliegen, kann eine Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus angebracht sein:
- Patient ist psychotisch, wahnhaft oder intoxikiert
- Alleinstehend ohne soziale Unterstützung, keine soziale Einbindung
- Persistierende Suizidgedanken und keine Distanzierung trotz ärztlicher Intervention
- Suizidversuche in der Vorgeschichte
Beim Notfall, dem akuten Fall einer Krise, besteht unmittelbarer professioneller Handlungsbedarf wegen Selbst- oder Fremdgefährdung. Die Abwendung von Gefahr steht im Vordergrund. Eventuell müssen dafür sogar Zwangsmaßnahmen getroffen werden.
In Notfallsituationen bewährt sich die Intervention vor Ort. Dort können in kurzer Zeit die Belastbarkeit der Angehörigen, die Selbsthilfekompetenz des Patienten und tägliche Belastungen erkannt werden. Da bei allen Kriseninterventionen, speziell jedoch im Notfall, das persönliche Umfeld unmittelbar betroffen ist, zielt die Intervention nicht nur auf das Wohl des Patienten, sondern auch auf das seines Umfeldes. Die Angehörigen – man denke auch an die Kinder – sind überfordert und brauchen (im Notfall sofortige) Entlastung.
Bei akuten psychischen Erkrankungen ist Krisenintervention das Stichwort. Wenn ein Mensch an seine Grenzen stößt und sich akut in einer Krise befindet, vielleicht sogar eine Gefahr für sich oder andere darstellt, wird häufig eine stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik verordnet. Ziel der Krisenintervention ist es, eine kritische Entwicklung aufzuhalten und zu bewältigen.
Die Krisenstation 11 des AWO Psychiatriezentrum Königslutter ist eine beschützende gemischtgeschlechtlich geführte Aktutstation mit dem Schwerpunkt der Krisenintervention bei Patienten mit Eigen- und Fremdgefährdungspotenzial, insbesondere bei Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis.
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Zentrale Aufnahme
Mo bis Fr 8:00 – 18:00 Uhr
Vor dem Kaiserdom 10
38154 Königslutter