Klinik für Gerontopsychiatrie
Die Gerontopsychiatrie beschäftigt sich mit psychischen Erkrankungen von Menschen höheren Lebensalters (ab ca. dem Alter von 60 Jahren), die in jüngeren Jahren erkrankt sind und deren Krankheit sich im höheren Alter fortsetzt oder die in diesem Lebensabschnitt in typischer Weise u. a. durch veränderte Lebensbedingungen auftreten können, z. B. durch körperliche Erkrankungen, Veränderungen der beruflichen Situation mit Berentung bzw. Ruhestand, Verlust des Lebenspartners oder anderer nahestehender Personen.
Die genannten Lebensereignisse mit Veränderungen auch im sozialen Umfeld können zu einer Verschlechterung der Stimmung bis hin zu einer behandlungsbedürftigen Depression führen.
Darüber hinaus besteht jedoch auch mit zunehmendem Alter ein immer höher werdendes Risiko des Abbaus der allgemeinen bzw. insbesondere auch der Hirnleistungsfähigkeit bis hin zu der Entwicklung einer Demenz.
Die o. g. Erkrankungen führen in der Regel zu einer Rat- und Hilflosigkeit und damit unter Umständen zu erheblichen Konfliktsituationen innerhalb der Familie bzw. des sozialen Umfeldes und leiten damit nicht selten einen langen Leidensweg ein.
Deshalb ist es sehr wichtig, möglichst frühzeitig eine Diagnostik und ggf. Behandlung in die Wege zu leiten, um die Krankheit entweder zu heilen oder zumindest lindern zu können.

Dieses ist die Aufgabe unserer Klinik für Gerontopsychiatrie. Dabei geht es u. a. auch um das Erkennen und Fördern gesunder Anteile und das Wiederherstellen der höchstmöglichen Selbstständigkeit und damit das Erlangen einer gewissen Lebensqualität.
Das Ziel der Behandlung ist grundsätzlich die Herstellung eines Gesundheitszustandes, der die Entlassung nach Hause ermöglicht (möglichst auch bei Demenzprozessen).
Sofern die Entlassung z. B. in eine Heimeinrichtung erforderlich würde, bereiten wir dieses in Zusammenarbeit mit flankierenden Einrichtungen, unserem Sozialdienst sowie selbstverständlich auch mit Angehörigen und dem betroffenen Menschen selbst optimal vor.
Unsere Klinik für Gerontopsychiatrie besteht aus insgesamt vier gemischt-geschlechtlichen Stationen (drei offene Stationen und ein geschützter Bereich).
Die Aufnahmen erfolgen in der Regel mit hausärztlicher bzw. nervenärztlicher Einweisung über unsere Zentrale Aufnahme, wir stehen aber auch rund um die Uhr für notfallmäßige Aufnahmen zur Verfügung.

Die Stationsteams setzen sich aus Ärzten, Psychologen, Pflegepersonal, Sozialpädagogen, Ergotherapeuten sowie Mitarbeitern der Krankengymnastikabteilung zusammen.
In diesem multiprofessionellen Behandlungsteam verbindet sich persönliche Zuwendung mit hoher fachlicher Kompetenz, um stets für Ihre Probleme ansprechbar zu sein und in intensiver Zusammenarbeit mit Ihnen einen erfolgreichen Aufenthalt gestalten zu können.
Hier werden Patienten individuell gefördert und gefordert, damit vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten, insbesondere auch bei an einer Demenz erkrankten Menschen möglichst lange erhalten bleiben.
Die Demenz stellt hohe Anforderungen an pflegende Angehörige, die wir gerne in die Diagnostik und Behandlung mit einbeziehen und auch auf ihrem weiteren Wege beraten.
Ein Demenzprozess ist geprägt durch zunehmende Verschlechterung sozialer Kompetenzen; durch Verschlechterung bzw. Verlust der Gedächtnisleistungen und in späteren Stadien auch der Bewegungsabläufe bis hin zur Bettlägerigkeit und hochgradiger Pflegebedürftigkeit.
Unser Behandlungsangebot im Überblick
Parallel zur erforderlichen eingehenden Diagnostik erfolgen:
- Eine medikamentöse Behandlung
- Grund- und Behandlungspflege
- Ärztliche und psychologische Gespräche
- Depressionsgruppe
- Ergotherapie
- Soziotherapeutische Milieugestaltung
- Krankengymnastik und Physiotherapiemaßnahmen
- Entspannungstherapie
- Freizeitangebote
Selbstverständlich treffen wir zum gegebenen Zeitpunkt auch Entlassungsvorbereitungen mit ggf. Kontaktaufnahmen zu sozialpsychiatrischen Diensten der Gesundheitsämter, Beratung oder Organisation ambulanter Pflegedienste sowie auch Hilfe bei Kontaktaufnahmen zu Betroffenen- und Angehörigengruppen und Beratungsstellen.
Sie haben die Möglichkeit, mit den behandelnden Ärzten zu sprechen (ggf. zur Terminvereinbarung telefonisch über die Zentrale 05353 900).
Außerdem steht Ihnen zur Vermittlung von Gesprächen auch das Pflegepersonal zur Verfügung.
Weiter sind auch auf jeder Station die Stationsleitungen gute Ansprechpartner, insbesondere für den ersten Kontakt.
Gerne führen auch unsere Mitarbeiter vom Sozialdienst Gespräche mit Patienten und ihren Angehörigen.
Für weiteren Informationsbedarf können Sie gerne Kontakt zur Chefärztin der Klinik für Gerontopsychiatrie aufnehmen.